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Bad Vilbel wird digitaler

Knapp 60 städtische Dienstleistungen sind mittlerweile voll- oder zumindest teildigitalisiert. Weitere 90 Dienstleistungen sollen in den kommenden Monaten hinzukommen. Dieses Ziel hat sich die Stadt Bad Vilbel im Zuge der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) gesetzt. Um strukturiert vorzugehen, etablierte die Stadt Bad Vilbel bereits im Frühjahr dieses Jahres ein Digitalkonzept, das den städtischen Gremien vorgestellt wurde. Zur Umsetzung der weiteren Phasen trafen sich nun die Fachbereichsleiterinnen und Leiter der Stadt Bad Vilbel.

„Die Stadt Bad Vilbel ist in den vergangenen Jahren nicht nur gewachsen, sie hat sich auch stetig modernisiert. Mit dieser Entwicklung muss die Verwaltung standhalten, weshalb es unabdingbar ist, dass wir unsere Dienstleistungen digitalisieren. Wir sind hierbei bereits auf einem sehr guten Weg und freuen uns mit der OZG-Konferenz nun den Startschuss in die weitere Umsetzung gegeben zu haben“, erklärt hierzu Erster Stadtrat Bastian Zander. Insgesamt wurden 150 Dienstleistungen identifiziert, die die Stadt Bad Vilbel als kreisangehörige Kommune digitalisieren soll.

Über ein Drittel dieser Dienstleistungen sind bereits voll- oder teildigitalisiert. Ob es die Beantragung einer Geburts- oder Eheurkunde ist, die Anmeldung des Kindes für einen Betreuungsplatz in einer Krippe oder Kita oder die Beantragung eines Bewohnerparkausweises, all das und vieles mehr ist online auf der Homepage der Stadt Bad Vilbel möglich. Hier findet sich auch das Digitalkonzept. Einzusehen ist dieses „digitale Rathaus“ hier: https://www.bad-vilbel.de/rathaus-politik/rathaus-buergerservice/online-dienste-formulare/.

Seit Sommer dieses Jahres betreibt die Stadt Bad Vilbel eine Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) zum OZG mit den Gemeinden Schöneck und Rodenbach. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit helfen sich die drei Kommunen bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes, indem einzelne Leistungen nicht von allen drei Kommunen einzeln umgesetzt werden, sondern nach der erfolgten Umsetzung dann den jeweils anderen Kommunen weitergegeben werden. Diese IKZ wird vom Land Hessen finanziell gefördert.

Mit der Etablierung des Fachdienstes „Digitalisierung und Smart City“, der Verabschiedung des Digitalkonzepts, des Launches der neuen Homepage sowie des Angebots vieler digitaler Dienstleistungen sei man hier bereits auf einem sehr guten Weg und regional führend. „Die erste Phase der Umsetzung des OZG haben wir erfolgreich gestaltet. Nun gilt es, die nächste Phase strukturiert voranzubringen. Hierbei möchten wir auf der einen Seite verwaltungsintern digitale Konzepte etablieren und auf der anderen Seite weitere Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger freischalten“, führt Zander weiter aus.

So soll schon bald die E-Akte in der Verwaltung eingeführt werden. Der Prozess hierzu läuft bereits. Mit der E-Akte soll das Arbeiten innerhalb der Verwaltung erleichtert werden, da es vor allem Prozesse beschleunigt und somit auch Bürgerinnen und Bürger beispielsweise in Antragsverfahren ein schnelleres Abarbeiten ermöglicht. Da bei der Etablierung der E-Akte jedoch Sorgfalt vor Schnelligkeit geht, arbeiten die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier sehr präzise. „Es hilft niemandem, hierbei Druck aufzubauen, denn letztendlich wollen wir alle ein gutes und tragfähiges Ergebnis und keine Schnellschüsse“, gibt der Erste Stadtrat zu bedenken. Für die Etablierung der E-Akte und die Umsetzung des Prozesses wendet die Stadt Bad Vilbel einen sechsstelligen Betrag auf.

Jüngst geäußerte Ratschläge weist Zander daher auch als nicht zielführend zurück. „Oft ist gut gemeint bekanntlich genau das Gegenteil von gut gemacht. Daher nehmen wir die jüngsten Äußerungen zur Digitalisierung der Verwaltung zwar zur Kenntnis, gehen unseren guten Weg jedoch unbeirrt weiter. Die bisherigen Ergebnisse und unser klarer Weg sprechen hierbei eine klare Sprache“, stellt Bastian Zander klar und weist darauf hin, dass dies alles bereits im Digitalkonzept steht, das im Frühjahr vorgestellt, allen Mitgliedern der städtischen Gremien zugesandt wurde.

Der Erste Stadtrat verweist zudem auf die Gelder, die die Stadt Bad Vilbel in die Digitalisierung investiert. Rund fünf Millionen Euro fließen in Sach- und Dienstleistungen sowie in das Personal, das die Aufgaben umsetzt. Damit werde die Summe, die das Land Hessen der Stadt Bad Vilbel im Rahmen der kommunalen Zuschüsse aus dem Bundespaket um ein fünffaches übertroffen. „Natürlich freuen wir uns über jeden Euro zusätzlich, den wir gern auch in die digitale Infrastruktur investieren. Aber wir wenden bereits hohe Summen für diese Infrastruktur auf, sodass wir hier in Nichts nachstehen“, so Zander.

Ein wichtiger Punkt in der Umsetzung des OZG ist auch die Stärke im Kampf gegen Cyberangriffe. „Wir haben in den vergangenen Monaten allen voran auch an der Resilienz unserer Systeme gearbeitet. Verwaltungen werden immer häufiger Ziel von Cyberangriffen. Diese nicht nur abzuwehren, sondern präventiv sicher gegen solche Angriffe zu sein, war uns ein großes Anliegen. Dieses haben wir umgesetzt, wobei dies stets ein laufender Prozess ist. Auch darauf werden wir bei der Umsetzung des OZG achten“, führt Erster Stadtrat Zander weiter aus und gibt zu bedenken, dass insbesondere der Datenschutz in Deutschland und Europa eine große Herausforderung darstellt. Hier bedankt er sich auch bei der Firma „b-pi sec“, mit der man erfolgreich und konstruktiv im Rahmen des Datenschutzes zusammenarbeitet.

„Wir haben bereits eine gute Teilstrecke in der Umsetzung des OZG hinter uns, haben aber auch noch einen gehörigen Weg vor uns. Hieran arbeiten wir konzentriert und so, dass am Ende gute und tragfähige Ergebnisse stehen. Unser Ziel ist und bleibt, dass die moderne Stadt Bad Vilbel auch eine moderne Stadtverwaltung sein Eigen nennt“, so Bastian Zander abschließend.