Über Sport- und Bewegungsangebote Flüchtlingen die Integration in die Gesellschaft erleichtern – mit diesem Ziel startete 2016 in Hessen das bundesweit einmalige Landesprogramm „Sport und Flüchtlinge“ in Kooperation mit der Sportjugend Hessen. Seitdem sind jährlich rund 300 – zumeist ehrenamtlich arbeitende – Sport-Coaches aktiv. Als Netzwerker bündeln sie die Interessen aller Beteiligten vor Ort (unter anderem Gemeinde, Sportvereine, Asylbetreuung,
Flüchtlingsinitiativen, Geflüchtete). Zur Qualitätssicherung nehmen sie einmal pro Jahr an einer Schulung teil.
Hessische Kommunen können die Fördermittel – eigenständig und auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt – für Aufwandsentschädigungen von Sport-Coaches und Übungsleiterinnen und -leiter, für Sachmittel von Sport- und Bewegungsangeboten mit Flüchtlingen sowie für interkulturelle Schulungsmaßnahmen einsetzen. Für Erstaufnahmeeinrichtungen bestehen gesonderte Fördermöglichkeiten.
2019 wurde das Förderprogramm um die zweite Fördersäule „Qualifizierung und Teilhabe“ erweitert. Mittels gezielter Qualifizierungsmaßnahmen sollen Flüchtlinge sowie Migrantinnen und Migranten für ein ehrenamtliches Engagement oder eine sonstige freiwillige Tätigkeit im Sportverein gewonnen werden. Zudem wurde die Förderung von Sport-Coach-Tandems – bestehend aus einem Sport-Coach mit und ohne persönlicher Zuwanderungsgeschichte – neu geschaffen. Teilnehmende erwerben auf diese Weise Qualifikationen, die eine Integration erleichtern, gleichzeitig werden sie zum Vorbild. Auf der anderen Seite erhalten Vereine und Sport-Coaches einen einfacheren Zugang zur Zielgruppe.
Ende 2018 zeichnete die Europäische Union das Förderprogramm mit dem #BeInclusiv Sport Award aus und würdigte damit die wertvolle und wichtige Integrationsarbeit.