Für viele Menschen ist es mittlerweile ein stückweit eine liebgewonnene Tradition: Wenn man einmal keine Muße hat zu kochen, bestellt man beim Restaurant des Vertrauens und lässt sich das Lieblingsgericht liefern oder holt es ab. Doch was so nett und lecker klingt, wurde in den vergangenen Jahren auch zu einer Belastung für die Umwelt, denn die „To Go“-Verpackungen ließen Mülleimer und Abfallbehälter überlaufen oder fanden sich teils arglos weggeschmissen in der Umgebung wieder.
Dies soll sich nun ändern, denn Gastronomen sind ab dem 1.Januar 2023 gesetzlich verpflichtet, Mehrwegverpackungen anzubieten.
Bad Vilbel hat hierauf bereits lange vorher reagiert und
noch im Februar dieses Jahres eine Förderrichtlinie erlassen, bei welcher Bad
Vilbeler Gastronomen Fördergelder für die Anschaffung von Mehrwegverpackungen
beantragen konnten. Der Fördertopf war mit 10.000 Euro gefüllt, jedes
Unternehmen konnte hieraus 500 Euro beantragen, sodass im ersten Schritt bis zu
20 in Bad Vilbel ansässige Unternehmen gefördert werden konnten. „Die Nachfrage
war sehr groß. 19 Bad Vilbeler Gastronomiebetriebe haben an den Fördergeldern
partizipiert. Dies zeigt uns, dass es richtig war, bereits gut ein Jahr vor der
gesetzlichen Pflicht dieses Thema anzugehen“, freut sich Bürgermeister
Sebastian Wysocki über den Erfolg des Förderprogramms.
Nun kommt ein weiterer schöner Aspekt dazu, denn 18 Bad
Vilbeler Gastronomen lassen sich nun mit Mehrwegverpackungen aus Bad Vilbel
ausstatten. Das Bad Vilbeler Start Up „Go Kidogo Deutschland “ hat eigene faire
und verpackungsmüllfreie Bestellplattform entwickelt. Künftig können Speisen
leicht und verständlich über die Go Kidogo Plattform bestellt werden. Die Go
Kidogo Deutschland Technologie unterstützt die Gastronomen nicht nur die
Verpackungen einzusparen, sondern sie hilft auch den Einsatz der Lebensmittel
im Herstellungsprozess zu optimieren. Dadurch werden weniger Lebensmittel
verschwendet. „Wer künftig in Bad Vilbel Burger oder Pizza bestellt, wird sehr
wahrscheinlich seine Lieblingsessen in Verpackungen von Go Kidogo erhalten.
Diese sind mit einem Pfandsystem kombiniert, sodass der Verpackungsmüll enorm
reduziert werden kann. Es ist schön, dass hier ein Bad Vilbeler Unternehmen
andere Bad Vilbeler Unternehmen unterstützt, um in diesem Bereich einen großen
Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen“, erklärt der Rathauschef.
Lediglich ein kleiner Einleger muss noch in die
Mehrwegverpackungen gelegt werden, da dies aufgrund der Hygienebestimmungen
vorgegeben ist. Dieser Einleger saugt beispielsweise Fette auf. „Derzeit sind
das noch herkömmliche Einleger, die einfach über den normalen Abfallkreislauf
entsorgt werden. Aber auch hier gibt es bereits vielversprechende Tests mit
nachhaltigem Material, das dann beispielsweise kompostiert werden kann. Im
ersten Schritt aber spart man durch unsere Mehrwegverpackungen bereits den
größten Teil des Verpackungsmülls, sodass in Bad Vilbel künftig erheblich
weniger dieser Abfallart anfallen wird“, berichtet Rinku Sharma, Gründer und
Geschäftsführer von Go Kidogo.
Bildunterschrift: Bürgermeister Sebastian Wysocki freut
sich, dass Go Kidogo Bad Vilbeler Gastronomen mit Mehrwegverpackungen
ausstatten. Rinku Sharma, Alexander Vizi und Luis Krant zeigen eine der Boxen.
Veröffentlicht: | 16.11.2022 |