In einer kleinen Serie möchten wir fortan die Attraktivierung der Frankfurter Straße näher beleuchten. Welche Maßnahmen wurden bereits getätigt? Welche Abschnitte stehen an? Was genau verändert sich? Wie läuft die Arbeit im Hintergrund ab? Diese und weitere Fragen werden wir in der Serie beantworten, die Cross Media geschaltet wird. Pressemitteilungen, Interviews sowie Videos und Bilder in den sozialen Netzwerken werden die Serie transportieren.
Heute geht es weiter mit einem Interview mitdem Fachdienstleiter Infrastruktur Kanal und Straße, Matthias Bremer, der auch
Projektverantwortlicher für die Maßnahme zur Attraktivierung der Frankfurter
Straße ist.
Hallo
Herr Bremer, vielen Dank, dass Sie uns heute ein paar Einblicke in Ihre Arbeit
gewähren. Sie sind Projektverantwortlicher für die Attraktivierung der
Frankfurter Straße, was genau heißt das für Sie?
Bremer:
Erst einmal sehr gerne. Ich freue mich, dass
ich hierdurch die Möglichkeit habe, den Verlauf einer Baumaßnahme einmal zu
skizzieren. Die Bürgerinnen und Bürger bekommen von einer solchen Maßnahme ja
vor allem nur die reine Baustelle mit. Dabei steckt viel mehr dahinter. Eine
Baumaßnahme ist mehr als die Baustelle am Ort des Geschehens. Und genau da
komme ich als Projektverantwortlicher ins Spiel. Meine Aufgabe ist es, im
Vorfeld die Maßnahme zu planen, sie zu strukturieren, Gespräche zu führen,
Ausschreibungen anzufertigen und den Verlauf der Maßnahme so zu organisieren,
dass mit Beginn der Arbeiten vor Ort alles möglichst nach Plan laufen kann.
Jetzt
stehen wir kurz vor Beginn des zweiten Bauabschnitts in der Frankfurter Straße.
Wann genau begannen denn die Vorbereitungen für diese Maßnahme?
Man muss hierbei ja immer sagen, dass die
Gesamtplanung sich auf alle drei Abschnitte bezog. Wir aber aus logistischen
Gründen und um die Einschränkungen und Belastungen für Anwohner und
Gewerbetreibende besser steuern zu können, uns entschieden haben, eben in drei
Abschnitten nacheinander zu bauen. Mit den Vorbereitungen haben wir bereit im
Jahr 2018 begonnen, das heißt für uns läuft diese Maßnahme bereits seit gut
drei Jahren. Es begann mit der Aufstellung eines Konzepts für die Verbesserung
der Aufenthaltsqualität in der Frankfurter Straße, welches bekanntlich unter
Einbindung der Öffentlichkeit und der Politik vollzogen wurde. Draus wurde dann
die Planungsaufgabe beschrieben, also die Herstellung von Plätzen, die
Möblierung, die Auswahl der Pflaster für Straße und Gehwege und die Einbindung
des Elements Wasser.
Damit
hatten Sie dann also Ihren konkreten Auftrag. Was geschah dann zwischen 2018
und dem ersten Bauabschnitt im Jahr 2020?
Ganz profan geht es erst einmal mit einer
Kostenermittlung los. Dafür sind wir beispielsweise in Nachbarkommunen
gefahren, um dort Pflastermuster zu begutachten und nach Erfahrungen mit dem
Untergrund zu fragen. Wir haben dann entsprechend Angebote eruiert und somit
einen ersten Kostenplan erstellen können. Im Anschluss mussten wir
Haushaltsmitteln anmelden, damit wir die Maßnahme überhaupt auch bezahlen
können. Nahezu zeitgleich haben wir Förderanträge gestellt, um möglichst viele
Zuschüsse für die Maßnahme zu erhalten. Zudem gehört auch immer eine Abstimmung
mit den Versorgungsunternehmen dazu, also beispielsweise mit den Stadtwerken,
die hier Leitungen verlegt haben oder mit der Telekom. Denn, wenn wir schon
einmal an die Straßen gehen, ergibt es bekanntlich viel Sinn, dass dann auch im
Tiefbau gearbeitet wird, damit die Straße nicht kurze Zeit später wieder
geöffnet werden muss.
Das
alles passiert, bevor auch nur ein Stein bewegt oder ein Werkzeug genutzt
wurde. Kann dann der Bau beginnen?
Das stimmt, das alles sind notwendige
Vorarbeiten, bevor überhaupt an einen Baustart gedacht werden kann, aber selbst
danach kann die Baumaßnahme noch nicht begonnen werden, denn jetzt geht es an
die Ausschreibung und Vergabe der Planungsleistung, sprich wir veröffentlichen
eine Ausschreibung, in der die Maßnahme beschrieben wird und suchen ein
Planungsbüro, das Pläne erstellt und Bedarfe ermittelt. Wenn die
Planungsleistung dann vergeben ist, die Planungsentwürfe erarbeitet wurden,
werden diese dann mit einer Vielzahl von Akteuren abgestimmt.
Und
auch dann heißt es nicht, dass die Baumaßnahme beginnen kann?
Ganz genau, auch dann sind wir noch ein gutes
Stück von der Baumaßnahme entfernt. Nun wird nämlich erst einmal das Konzept
für die Maßnahme bestimmt. In diesem Fall heißt das, die Festlegung auf
Bauabschnitte, die Entwicklung des Baukonzepts, eine erste sehr grobe
Bauzeitenplanung, die Absprache mit der Straßenverkehrsbehörde zur
Verkehrslenkung und damit einhergehende Sperrungen oder Änderungen in der
Verkehrsführung.
Wir
merken schon, das sind einige Schritte, bevor ein Bagger einen ersten Stich
macht. Wie geht es weiter?
Jetzt kommen wir dem Baubeginn deutlich näher,
denn nun geht es an die Aufstellung eines Leistungsverzeichnisses, das wir für
die Ausschreibung und Vergabe der eigentlichen Bauleistung benötigen. In diesem
Leistungsverzeichnis wird detailliert dargelegt, welche Leistungen von der
ausführenden Firma in welchem Umfang zu erledigen sind. Ist diese Ausschreibung
veröffentlicht, können interessierte Firmen darauf ein Angebot bis zu einem
festgelegten Termin abgeben. An diesem Termin werden alle eingegangenen
Angebote geöffnet, die sogenannte Submission. Danach werden diese Angebote
geprüft und bewertet. Am Ende erhält das wirtschaftlichste Angebot den Zuschlag
und das Vergabeverfahren ist damit abgeschlossen. Die Baufirma beginnt dann mit
den Bauvorbereitungen und wir sind kurz vor dem tatsächlichen Baubeginn.
Dieser
Baubeginn für den zweiten Bauabschnitt steht ja nun kurz bevor. Damit ist Ihre
Arbeit aber auch nicht getan, oder?
Ganz und gar nicht. Jetzt geht es, wenn man so
will, in die „heiße Phase“. Nicht nur die eigentliche Baumaßnahme muss
durchgeführt werden, sondern für uns geht es darum, die Öffentlichkeit entsprechend
zu unterrichten. Das funktioniert über die Serie, die wir hier seit einigen
Wochen aufgelegt haben, aber auch ganz direkt in Bürgergesprächen. So wollen
wir beispielsweise wieder auf die bewährte Form der Baustellenbesprechung mit
Bürgergespräch zurückgreifen. Wie diese vonstattengehen kann, werden wir
pandemiebedingt noch eruieren, aber wir möchten sie gern anbieten. Ja und dann,
wenn der zweite Bauabschnitt läuft, geht es natürlich für uns schon wieder an
die Vorarbeiten für den dritten Bauabschnitt, bei welchen sich die genannten
Punkte dann eben wiederholen.
Können
Sie denn in etwa abschätzen, wie sich das zeitlich aufteilen lässt? Also wie
hoch ist der Vorbereitungsanteil und wie hoch ist der Anteil der eigentlichen
Maßnahme?
Das lässt sich schwer konkret aufteilen, da
vieles ja parallel zueinander läuft und während der Durchführung eines
Abschnitts die Planung für den nächsten Abschnitt vorangetrieben wird. Aber
ganz grob kann man schon sagen, dass die für alle Bürger sichtbare Maßnahme und
die Vorbereitungen, die im Hintergrund und nicht öffentlich wahrnehmbar laufen,
jeweils gut die Hälfte der Gesamtmaßnahme ausmachen dürften.
Herr
Bremer, vielen Dank für diesen spannenden Einblick in Ihre Arbeit und viel
Erfolg bei der Durchführung der Baumaßnahme.
Vielen Dank und auf eine gute Maßnahme.
Im
nächsten Teil unserer Serie stellen wir anhand der Wiesengasse den zweiten
Bauabschnitt konkreter vor. Wir schauen einmal vor Ort, wie es vor der Maßnahme
aussieht, gucken uns an, wie die Wiesengasse geplant aussehen soll und blicken
auf den Baubeginn.
Bildunterschrift:
Matthias Bremer hat alles im Blick und das schon lange bevor die Baumaßnahme
beginnt.
Veröffentlicht: | 24.03.2021 |