Die Tafel ist Anlaufstelle für bedürftige Menschen. Für kleines Geld werden in diesen sozialen Einrichtungen Lebensmittel an diejenigen ausgegeben, die über wenig Geld verfügen. Die Einrichtungen arbeiten dabei auf ehrenamtlicher Basis. Zumeist sind es ältere Menschen, die sich bei der Tafel engagieren. In Zeiten von Corona kann dies zu Problemen führen. In Bad Vilbel musste die Tafel daher schließen.
Doch vor Ostern unternahmen städtische Angestellte des Fachdienstes Seniorenbüro,Wohnungswesen, Flüchtlingsbetreuung und des Kinder- und Jugendbüros die
Aufgaben der Tafel.
Gemeinsam mit den Organisatoren der Bad Vilbeler Tafel schrieben Susanne
Förster, Fachdienstleiterin Seniorenbüro, Wohnungswesen, Flüchtlingsbetreuung
und ihre Mitstreiterinnen Bad Vilbelerinnen und Bad Vilbeler an, die als Kunden
bei der Tafel gemeldet sind. Rund 100 Rückmeldungen bekamen sie daraufhin und
so machten sie sich ans Werk. „Wir haben Bad Vilbeler Unternehmen angesprochen,
ob sie uns helfen. Zudem haben wir Waren von der Tafel erhalten, die dort noch
auf Lager waren. Im Anschluss haben alle Helferinnen und Helfer über 100
Taschen gepackt und vor Ostern verteilt“, skizziert Susanne Förster nur einen
Teil der Arbeit.
Auch wenn die Tafel derzeit geschlossen haben muss, gibt es Menschen,
die auf deren Dienstleistungen angewiesen sind. Also übernahmen städtische
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf eigene Initiative diese Aufgabe und
bekamen Unterstützung von Rewe Kaffenberger, der neben Waren auch 300
Stofftaschen spendierte. Tegut, der Aldimarkt in der Homburger Straße, der
Laupus Hof aus Massenheim, die Metzgerei Lukarsch sowie die Tafel selbst
steuerten Lebensmittel und Waren bei. Hassia spendete zudem 300 Flaschen
Wasser. „Die Hilfsbereitschaft war enorm. Aus organisatorischen Gründen haben
wir nur die genannten Unternehmen gefragt und bei ihnen die Waren nach und nach
abgeholt. Wir sind allen Beteiligten unendlich dankbar, dass sie uns hierbei
unterstützt haben“, freut sich Förster über die große Hilfsbereitschaft und
fügt an, dass der Slogan „Bad Vilbel hält zusammen“ hier einmal mehr mit Leben
gefüllt wurde.
Aus eigener Tasche steuerten die städtischen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter noch kleine Ostergrüße dazu und verteilten die Taschen an die Bürgerinnen
und Bürger, die sich auf den Aufruf zurückmeldeten. „Wir haben unter Beachtung
aller Hygienevorschriften die Taschen bei den Bürgerinnen und Bürgern
abgeliefert und danach wirklich rührende Rückmeldungen erhalten. Der Dank war
überwältigend, das hat uns wirklich sehr gefreut“, berichtet die Organisatorin.
Auch dass die Taschen fertig gepackt waren und man sich nicht wie sonst, einen
Einkauf selbst zusammenstellen konnte, störte niemanden. Man war sich bewusst,
dass es aufgrund der Situation nicht anders ginge. Da es auch unter den hier
lebenden Flüchtlingen Tafelkunden gibt, hat man für diese noch eine Sonderausgabe
in einer Unterkunft organisiert, damit auch sie von dem Angebot profitieren
konnten. „Hier müssen wir uns ganz herzlich bei unserem Sicherheitsdienst
bedanken, der uns bei der Ausgabe unentgeltlich unterstützte“, richtet Förster
einen Dank an die Firma, die für die Flüchtlingsunterkünfte engagiert ist.
„Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen, allen
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und bei allen Bad Vilbeler Unternehmen,
die uns bei dieser Aktion unterstützt haben. Wir haben alle festgestellt, was
für eine enorme Arbeit hinter der Tafel steht und können daher nur froh sein,
dass es Menschen in Bad Vilbel gibt, die diese Aufgabe regelmäßig übernehmen“,
so Susanne Förster abschließend.
Bildunterschrift:
Die gepackten Taschen wurden an Kunden der Bad Vilbeler Tafel ausgeliefert.
Veröffentlicht: | 17.04.2020 |